Case #4: Business Intelligence mit Remote Viewing
- Marco Schlimpert

- 21. Juli
- 8 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 30. Aug.

Wie Sie mit Remote Viewing verborgene Informationen erschließen und systematische Entscheidungsvorteile entwickeln
Business Intelligence jenseits von Zahlen, Daten und Algorithmen – von historischen Geheimdienst-Projekten bis zur modernen Anwendung in der systemischen Aufstellung
Oder: Was die Natur uns Menschen voraus hat
Weshalb können sich Zugvögel über tausende Kilometer orientieren und wissen genau, wohin sie fliegen?
Wie können Fledermäuse in der Dämmerung so akrobatische Flugmanöver durchführen?
Wie orientieren sich Wale im Meer und kommunizieren über tausende von Kilometern?
Was ist die unsichtbare Kraft, die Tragflächen hebt und Flugzeuge zum Fliegen bringt?
Haben Sie sich schon einmal gefragt, was jenseits der für den Menschen sichtbaren Welt liegt?
Stellen Sie sich vor, auch Menschen verfügen über Fähigkeiten, die ähnlich jenen der genannten Tiere sind: Remote Viewing.
Remote Viewing – die Fähigkeit, Informationen über entfernte oder verborgene Ziele wahrzunehmen, ohne die bekannten physischen Sinne zu nutzen – eröffnet faszinierende Möglichkeiten. Diese Methode erlaubt es, die Grenzen der gewöhnlichen Wahrnehmung zu überschreiten und auf Informationen zuzugreifen, die normalerweise verborgen bleiben.
In diesem Leitfaden erfahren Sie, was Sie dazu brauchen: Es ist Ihre Intuition. Ich spreche nicht von dem Bauchgefühl, das wir manchmal bei Entscheidungen haben, sondern vielmehr von dem Phänomen der spontanen Eingebung, der non-lokalen Intuition. Wissen, von dem wir nicht wissen, woher es kommt, das jedoch plötzlich da ist. Die interessante Nachricht: Sie können diese Art der Intuition trainieren wie einen Muskel und damit Ihre Wahrnehmung auf ein neues Niveau heben. Somit erweitern Sie Ihr Bewusstsein für Dimensionen, die Sie bisher vielleicht noch gar nicht kannten. Bereiten Sie sich darauf vor, eine Welt jenseits Ihrer aktuellen Vorstellungskraft zu entdecken.

Die Geschichte des Remote Viewing: Vom Militärprojekt zur praktischen Anwendung
Remote Viewing hat tiefe historische Wurzeln. Bereits in der Antike dokumentierten Ägypter, Griechen und Chinesen Fälle von Menschen mit Wahrnehmungsfähigkeiten, die über das, was wir aus alltäglichen Erfahrungen kennen, weit hinausgingen. Diese frühen Berichte, obwohl oft mystisch interpretiert, legten den Grundstein für die moderne Praxis.
Im 20. Jahrhundert erhielt dieses Wahrnehmungsphänomen während des Kalten Krieges mit „Remote Viewing" einen Namen und wissenschaftliche Aufmerksamkeit. Geheimdienste wie CIA und KGB investierten erhebliche Mittel in die Erforschung psychischer Phänomene. Das berühmteste Beispiel ist das Stargate-Projekt am Stanford Research Institute, in Kooperation mit dem CIA und dem DIA.
Was machte das Stargate-Projekt so bedeutsam? Die US-Regierung erforschte von den 1970er bis 1990er Jahren mit einem Budget von etwa 20 Millionen Dollar das Phänomen des Remote Viewing unter streng geheimen Bedingungen. Hochrangige Forscher entwickelten systematische Methoden des "Coordinate Remote Viewing" (CRV). Teilnehmer erhielten Zielkoordinaten von Objekten und mussten ihre Sinneseindrücke sammeln, interpretieren und Skizzen anfertigen. Das Projekt lieferte statistisch signifikante Ergebnisse in der militärischen Aufklärung.
Etwa zur gleichen Zeit entwickelte sich die Methode der systemischen Aufstellung in Deutschland, angewandt hauptsächlich im privaten und therapeutischen Bereich. Sie baut auf diesen Ergebnissen auf und bietet einen strukturierten Rahmen, der die Wahrscheinlichkeit und Präzision dieser intuitiven Wahrnehmungsfähigkeiten deutlich erhöht. Sie ist damit ein pragmatisches Werkzeug für komplexe Entscheidungssituationen und liefert zuverlässigere Ergebnisse als damals im Stargate-Projekt möglich war. Im Laufe der Zeit entwickelte sich diese Methode auch in den Unternehmenskontext, zunächst zur Sichtbarmachung von organisationalen Zusammenhängen, bis hin zur Anwendung für strategisches Management und Corporate Foresight.
Die Wissenschaft hinter dem Phänomen
Wäre der Mensch nicht Mensch, wenn er nicht unbedingt wissen möchte, wie dieses Phänomen zustande kommt? Wir treten nun ein in einen Grenzbereich der wissenschaftlichen Forschung, der weit über das Bekannte hinausgeht.
Remote Viewing bewegt sich an der Schnittstelle von Psychologie, Neurowissenschaften und Quantenphysik. Es basiert auf der Annahme, dass das menschliche Bewusstsein über die Grenzen der fünf Sinne hinausreicht.
Bereits vor 400 Jahren postulierte René Descartes, dass Geist und Körper getrennt sind. So entstand die kartesische Wissenschaft, die Basis für die heutige wissenschaftliche Forschung. Federico Faggin, Physiker und Erfinder des Microchips, der neuronalen Netzwerke und des Touchscreens, forschte an der Bewusstseinsfrage. Sein Postulat: Das Bewusstsein liegt außerhalb des Gehirns und ist durch das Quantenfeld repräsentiert. Michael Egnor, Neurowissenschaftler und Neurochirurg, bestätigt dieses Postulat anhand seiner Experimente an Epilepsie-Patienten, denen die linke und rechte Hemisphäre als Heilung zur Epilepsie getrennt wurden. Diese „Split-Brain"-Patienten führten nach dieser Operation weiterhin ein normales Leben: Das Bewusstsein ist nicht im Gehirn verankert und kann auf non-lokale Information – also Information, die sich nicht in unserem Körper befindet – zugreifen.
Die Nicht-Lokalität ist nun auch die zentrale Theorie aus der Quantenphysik: Teilchen können über große Entfernungen "verschränkt" sein und sich gegenseitig beeinflussen. Einige Forscher vermuten, dass Bewusstsein nach ähnlichen Prinzipien funktioniert und Wahrnehmungen über Distanzen ermöglicht.
Egal wie weit die wissenschaftliche Forschung aktuell ist, und ob man nun dieses Phänomen tatsächlich so erklären kann oder nicht – Tatsache ist: Es gibt unzählige Berichte und Dokumentationen weltweit über dieses Phänomen: es existiert. Vielleicht dauert es nur noch ein paar Jahre oder Jahrzehnte, bis auch dieses Phänomen wissenschaftlich erklärbar ist. So wie die Quantenverschränkung, die spukhafte Verbindung zwischen zwei Teilchen, die durch den Nobelpreisträger Anton Zeilinger erst 60 Jahre nach den ersten quantenmechanischen Theorien tatsächlich nachgewiesen wurde. Nutzen kann man das Phänomen bereits heute – mit bewährten Techniken.
Neurowissenschaftliche Studien zeigen, dass bestimmte Gehirnwellenmuster – insbesondere Alpha-Wellen (8-13 Hz) und Theta-Wellen (4-8 Hz) – mit verstärkter Intuition und außersinnlicher Wahrnehmung verbunden sind. Meditation und andere bewusstseinsverändernde Techniken können diese Gehirnzustände fördern und Remote Viewing-Fähigkeiten verstärken.

Essentielle Techniken zur Steigerung der Fähigkeit von Remote Viewing
Die Entwicklung von Remote Viewing-Fähigkeiten erfordert die Beherrschung grundlegender Techniken:
1. "Cool-Down"- Kommen Sie herunter. Erreichen Sie einen tiefenentspannten Zustand durch Meditation, Atemübungen, progressive Muskelentspannung, oder geführte Meditation. Spaziergänge in der Natur mit peripherer Wahrnehmung können ebenfalls hilfreich sein. Ziel ist es, den Geist zu beruhigen und für intuitive Eingebungen zu öffnen.
2. Bereiten Sie sich entspannt vor. In der systemischen Aufstellung dienen tiefes Zuhören-Übungen als Vorbereitung. In Dreiergruppen spricht eine Person über ein Anliegen, während die anderen ausschließlich auf ihre Körperempfindungen achten – nicht auf die Worte. Nach einer Stillephase reflektieren die Zuhörer ihre körperlichen Sensationen und mentalen Bilder.
Binaurale Töne oder Ambient-Sounds können die Entspannung verstärken und Gehirnwellenmuster synchronisieren.
3. Reduzieren Sie Ihren Alkoholkonsum. Der Konsum von Alkohol reduziert die intuitive Wahrnehmung erheblich. Alkohol verändert die Gehirnwellenmuster und stört jene Alpha- und Theta-Zustände, die für Remote Viewing essentiell sind. Für optimale Ergebnisse sollten Sie mindestens 48 Stunden vor einer Session auf Alkohol verzichten.
4. Führen Sie den Aufstellungsprozess systematisch durch. Sobald die Gruppe entspannt ist, kann der eigentliche Prozess der systemischen Aufstellung – geleitet von einem ausgebildeten Aufstellungsleiter – beginnen. Die Repräsentanten nehmen ihre Positionen ein und verkörpern verschiedene Systemelemente, wodurch verborgene Dynamiken sichtbar werden.
Herausforderungen überwinden
Die analytische Störung: Das Bewusstsein versucht oft, Eindrücke sofort zu interpretieren. Üben Sie sich darin, das Erlebte nicht zu bewerten und Eindrücke frei fließen zu lassen. Betrachten Sie Dinge wie mit den Augen eines Kindes. Das Unterbewusstsein kommuniziert häufig in abstrakten oder symbolischen Bildern.
Zweifel und Skepsis: Sowohl innere als auch äußere Skepsis ist natürlich. Führen Sie ein detailliertes Journal Ihrer Sessions und notieren Sie präzise Wahrnehmungen. Mit der Zeit werden Sie Muster Ihrer Wahrnehmungen und deren Bedeutung erkennen und Ihre Trefferquote verbessern. Dieses Journal ist wie ein Vokabelheft – es übersetzt Ihre Empfindungen und Erfahrungen in die Realität der Business-Welt.
Voll im operativen Tagesgeschäft eingebunden mit einem Kopf voller Gedanken: Wie komme ich in den „gedankenarmen" Zustand? Ein Durchbruchsmoment in der Meditation war für mich, als ich aufkommende Gedanken würdigte und ihnen mitteilte, dass sie in diesem Moment nicht hilfreich sind. Sofort verschwanden die Gedanken.
Praktische Anwendungen
Remote Viewing beschränkt sich nicht auf esoterische Praktiken – es hat konkrete Anwendungsbereiche:
Militär und Geheimdienste: Während des Kalten Krieges wurden Remote Viewer zur Informationsgewinnung über ausländische Militäranlagen und zur Personensuche eingesetzt. Zahlreiche freigegebene Dokumente belegen deren erfolgreichen Beitrag.
Archäologie: Remote Viewer unterstützen bei der Lokalisierung antiker Stätten und Artefakte und ergänzen traditionelle Forschungsmethoden.
Industrielle Anwendungen: Ich habe diese Methodik für industrielle Anwendungen weiterentwickelt und damit eine neue Form der Business Intelligence geschaffen, die über herkömmliche Datenanalysen hinausgeht. Hier sind sechs konkrete Einsatzbereiche:
Strategisches Management und Planung: Welche der entwickelten Strategien werden tatsächlich greifen? Bevor Millionen in neue Geschäftsfelder investiert werden, können verschiedene strategische Optionen "durchgespielt" und deren Erfolgswahrscheinlichkeit sichtbar gemacht werden.
Budgetierung: Ist das Budget ausreichend ambitioniert und realistisch erreichbar? Die Einflussfaktoren des Budgets können schnell ermittelt, Businessszenarien simuliert und deren Auswirkungen ohne langwierige Excel-Analysen bewertet werden.
Performance-Steigerung in Produktionswerken: Wie in einem anderen Blog erwähnten US-Chemiewerk können verborgene Ursachen für Qualitätsprobleme oder Anlagenstillstände identifiziert werden, die durch herkömmliche Datenanalyse nicht erfassbar sind.
Change Management: Widerstände und Energien in Veränderungsprozessen werden frühzeitig erkannt und können gezielt adressiert werden. Welche Hindernisse gibt es im Change-Projekt und wie können die Mitarbeitenden mitgenommen werden?
Innovationsmanagement: Welche Produkte werden am Markt erfolgreich sein? Bevor teure Entwicklungszyklen gestartet werden, kann das Marktpotential neuer Innovationen systemisch bewertet werden.
Merger & Acquisitions: Bei Unternehmensübernahmen und Fusionen können kulturelle Passung, verborgene Synergien und potentielle Integrationshürden frühzeitig erkannt werden, bevor Milliardeninvestitionen getätigt werden.
Konkrete Fallstudien zu diesen Anwendungen finden Sie in den Blogs auf meiner Homepage.

Expertentipps für die Praxis
Raus aus dem Hamsterrad des operativen Tagesgeschäfts: Der wichtigste Erfolgsfaktor ist es, aus der Hektik des Alltags herauszutreten. Entspannung ist nicht Luxus, sondern essentieller Teil der Lösung. Integrieren Sie bewusst Momente des Anhaltens und Innehaltens in Ihr tägliches Berufsleben.
Die 15-Minuten-Regel: Bereits 15 Minuten tägliche Reflexionszeit reichen aus, um Ihre Wahrnehmungsfähigkeit deutlich zu erhöhen. Planen Sie diese bewusst in Ihren Kalender ein – behandeln Sie es wie einen wichtigen Geschäftstermin mit sich selbst. In dieser Zeit können Sie zur Ruhe kommen und Zugang zu subtileren Informationsebenen finden.
Regelmäßige Übung und Meditations- oder Achtsamkeitspraxis: Wie jede Fähigkeit erfordert Remote Viewing konsequente Praxis. Diese Techniken entwickeln die notwendige Offenheit und verstärken Ihre gesamte Empfänglichkeit für subtile Wahrnehmungen. Durch regelmäßiges Innehalten schaffen Sie Raum für Erkenntnisse, die im operativen Stress untergehen würden. Ich empfehle die Silva-Mind-Control-Methode von José Silva für Menschen, die Schwierigkeiten haben, ihre Gedanken zu beruhigen.
Frage an Sie: Wann haben Sie das letzte Mal Eis gegessen? Welche Eissorte war es und wie hat es geschmeckt? Beschreiben Sie dies so genau wie möglich. Wenn Sie sich nicht mehr erinnern können: Es wird höchste Zeit, dass Sie achtsamer werden!
Offenheit und Neugier: Wir Menschen wollen in unseren Landkarten im Kopf gerne bestätigt werden. Deswegen lieben wir es, uns mit Menschen zu umgeben, die die gleiche Meinung haben. Die größte Herausforderung im Mensch-Sein ist es jedoch, sich in den eigenen Gedankenmustern irritieren zu lassen. Nur so entsteht etwas Neues. Gehen Sie mit einem "Anfängergeist" an jede Session heran, frei von Vorannahmen und Erwartungen. Diese Haltung ermöglicht es, offen für alle auftretenden Eindrücke zu bleiben, ohne sie durch Bewertungen zu verfälschen.
Der nächste Schritt in Ihrer Remote Viewing-Reise
Remote Viewing bietet einen faszinierenden Weg, die Möglichkeiten des menschlichen Geistes und der Körperwahrnehmung zu erforschen. Von den historischen Wurzeln bis zu den wissenschaftlichen Grundlagen überbrückt es die Kluft zwischen dem Bekannten und Unbekannten. Es lädt uns ein, unsere Wahrnehmung zu erweitern und weitergehende Bewusstseinsebenen zu erschließen.
Ihre nächsten Schritte: Integrieren Sie die beschriebenen Techniken in Ihre regelmäßige Praxis. Je mehr Sie sich in die Welt der Intuition vertiefen, desto geschickter werden Sie im Zugriff auf und der Interpretation von Informationen jenseits Ihrer unmittelbaren Sinne.
Denken Sie daran: Remote Viewing ist ebenso sehr eine Reise wie ein Ziel. Begegnen Sie dem Prozess mit Geduld, Neugier und einem offenen Geist. Während Sie Ihre Fähigkeiten weiterentwickeln, werden Sie neue Wahrnehmungsdimensionen entdecken und ein tieferes Verständnis für die vernetzte Natur des Bewusstseins gewinnen. Sie werden überrascht sein, welche Erkenntnisse Sie „plötzlich" erhalten, und wie Probleme sich „wie in Luft" auflösen.

Die Methode der systemischen Aufstellung nutzt diese Prinzipien in einem klar strukturierten Prozess und macht sie somit für komplexe Unternehmensentscheidungen nutzbar. So erhält die Methode auch ihre Legitimation im Business – einem Ort, der durch Zahlen, Daten und Fakten geprägt ist. Jedoch steckt die größte Power nicht in den Zahlen, Daten, Fakten, sondern in den intuitiven Einsichten, die spontan kommen.
Natürlich ist es unmöglich, eine Entscheidung damit zu begründen: „Ich habe es gespürt" oder „Es ist so gekommen". Sondern es braucht einen systematischen Ansatz, der aufgrund der Vorgehensweise zu validen Ergebnissen führt. Damit ist die systemische Aufstellung nicht nur ein tief erforschter, sondern auch pragmatischer Ansatz der intuitiven Business Intelligence, der die Erkenntnisse des Stargate-Projekts in die moderne Führungsarbeit überträgt: Sie lösen Fragestellungen und Probleme in 90 Minuten, für die Sie mit herkömmlichen Methoden Wochen benötigen – wenn das überhaupt ausreichend ist.
Als erfahrener Transformations-Experte und Leadership Mentor unterstütze ich Sie dabei, Remote Viewing und systemische Aufstellung gewinnbringend für Ihr Unternehmen anzuwenden.
Gemeinsam schaffen wir "Clarity beyond Strategy".






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